Thomas Fischer…

…und seine Kolumnen sind (fast) immer eine intellektuelle Bereicherung, eine Möglichkeit kurz innezuhalten und seinen eigenen Furor oder den, der durchs Land wabert, kritisch zu hinterfragen; Fischers Kolumnen sind Oasen der Entschleunigung. 🙂
Wobei ich auch gestehen muss: Ich liege relativ oft auf einer Gedankenlinie(wobei ich bei den zu juristischen Inhalten qua Wissen eher raus bin)mit ihm, zumindest wenn es um Hygieneartikel für Frauen und Mehrwertsteuersätze oder auch um die Einschätzung von „Rassismus“ geht.
Nun könnte man einwenden: Logisch, zwei reaktionäre alte Säcke…würde damit aber vermutlich deutlich zu kurz springen.

Nachdem sich der Staub der Empörung über Tönnies nicht wirklich gelegt hat und es ein paar Versuche von Relativierung gab, wie bspw. von Friedhelm Funkel
„Was mit ihm jetzt passiert, ist mir aber viel zu viel. Er wird ja regelrecht geschlachtet. Da bringen Leute mit einem Samurai-Schwert Menschen um, darüber wird zwei Tage berichtet, dann ist es vergessen. Er wird nun in eine Ecke gedrängt, in die er sich selbst gebracht hat, in die er aber nicht gehört“, hatte ich kurz damit geliebäugelt was dazu zu schreiben. Denn inhaltlich ist der Ansatz mit „Elektrifizierung“(und sonstiger Infrastruktur) tatsächlich ein elementares Teil bei der möglichen Hebung des Wohlstandsniveaus, was dann in weiterer Tendenz eben zu weniger Kindern führt, wie global zu betrachten ist. Einen Verlauf der historischen Entwicklung kann man sich mit passenden Links in den Kommentaren beim hpd zum Thema:UN schlägt Alarm: Zu viele Menschen hungern gerne angucken(1 und 2).

Dankbarerweise erklärt Herr Fischer auch, dass das Zitat wohl so lautet:Wenn „wir in Deutschland“ 27 Milliarden Euro ausgeben wollen, um 0,006 Prozent des Weltausstoßes an CO2 einzusparen, „warum gehen wir dann nicht her und geben das Geld … unserem Entwicklungsminister? Der spendiert dann jedes Jahr 20 große Kraftwerke nach Afrika. Dann hören die auf, die Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn’s dunkel ist, wenn wir die nämlich elektrifizieren, Kinder zu produzieren“.
Dies hat -auch wenn‘s unglücklich formuliert ist- einen anderen Zungen -und Gedankenschlag, als die schwarzen, aidsverbreitenden Gerne-und-Viel-Schnaksler der Frau von und zu Turnvadder Jahn und seinen Taxis anno tobak.

Aber zum Glück muss ich gar nichts weiter dazu sagen oder schreiben, denn Herr Fischer hat mir in seiner aktuellen SpOn-Kolumne mit dem Titel „Tönnies, Wurst und Wahn“, die Arbeit abgenommen; eloquenter und witziger, als ich es je könnte.

Weiterhin empfehle ich zur Beschäftigung mit der Thematik von Entwicklung sich mit den Zahlen die bspw. via gapminder einsehbar sind, vertraut zu machen, und nicht in ein jämmerliches und moralisierendes Rassismusanklagegeheul zu verfallen oder gar hirnlos einzustimmen; bei diesem Klang verliert man nämlich leider allzu oft den Fokus auf die echten und gefährlichen Realität(en) die Herrschaft und Knechtschaft generieren.

Es gäbe sicherlich manche und viele Gründe sich gegen Herrn Tönnies zu positionieren und Kritik anzubringen, wer sich hingegen an diesem, seinem Redebeitrag aufhängt, verstellt sich und anderen die Sicht auf die eklatanten Punkte im Schlachtviehgewerbe und der kapitalistischen Produktionsweise an sich.

Ihnen Ihr Blödbabbler, Schweinepriester des HErrn.

4 Gedanken zu “Thomas Fischer…

  1. Der Fischer-Link ist wirklich einen Dank wert.

    Natürlich hat mir am besten die Rechenaufgabe gefallen: die eine Meinung wird zu 50% vertreten, die gegenteilige Meinung zu 66%. Ja, das ist echte BRD-Mathematik. Möglicherweise wird bei BER auch so gerechnet.

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    1. Ich bin mir nicht sicher ob dies tatsächlich ein Kriterium für den aktuellen Stand der Mathematik in Deutschland ist, würde das sogar anzweifeln wollen. Es scheint vielmehr trauriges Ergebnis und Zustandsbeschreibung innerhalb des des deutschen Feuilletons zu sein, auch und besonders bei der Zeitung mit dem angeblich klugen Kopf der dahinter steckt. Dies mag sogar stimmen. Denn davor, also beim Schreiber des Artikels scheint er definitiv nicht zu sein, der kluge Kopf. Ich vermute mal 5/8 der Leser sehen das so ähnlich und das restliche Drittel eben nicht. 😀

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