http://www.abtreibung-info.de/

Da man in Deutschland ja bekanntlich in weiten Teilen leider noch das Gefühl haben muss, in einer Theokratie zu leben, setzt sich auch weiterhin gegen Recht oftmals religiöser Glauben und davon induziertes Moralverständnis durch. In der Politik ist da Herr Spahn sicher ein guter Kandidat für solch ein irreguläres Setting.

Historisch gesehen mag das mal o.k. gewesen sein, als nahezu die gesamte Bevölkerung sich Sonntag in der Kirche einzustellen bemühte, heute (bei immer geringerer Akzeptanz und Mitgliederzahlen der Kirchen) ist es aber in realiter ein Affront an jeden, der eben nicht an ein unsichtbares, rosa Einhorn und dessen Regeln glauben möchte.
Vom Selbstverständnis dieser moralischen Prägung gegenüber dem Selbstbestimmungsrecht der Frauen auf ihren Körper fange ich erst gar nicht an.
Jeder Zellhaufen wird von diesen selbsternannten Moralaposteln und angeblichen Lebensschützern zum ‚menschlichen Leben‘ erklärt, während man es mit den echten Lebenden dann später nicht mehr so genau nehmen mag, Waffen segnet, Kondome verbietet und Hunger und Krankheiten damit Vorschub leistet, und allgemein das Leben vieler Menschen dadurch einfach scheissiger bis unmöglich macht.
Aber das ist eine andere Geschichte um die es heute nicht gehen soll.

Heute gehts um den §219a, der auch in seiner Neufassung weiterhin ein absurdes und muffelndes Werk bleibt.
Menschen, deren Profession auch den legalen Schwangerschaftsabbruch inkludiert, dürfen darüber weiter keine Information veröffentlichen – andere schon.
Dagegen kämpft die Gießener Ärztin Kristina Hänel vor den Gerichten dieser Republik und ist nun letztmalig vor dem Oberlandesgericht in Frankfurt rechtmäßig verurteilt worden.  So schrieb sie nach dem Urteil in einem tweet:

„Nun bin ich leider gezwungen, meine Informationen von der Webseite zu nehmen, sonst wäre ich am Ende finanziell ruiniert.

Jetzt wird das Ganze künftig als Verfassungsbeschwerde ausgefochten werden.

Bis dahin -und hoffentlich einem Sieg der Vernunft über den von der Kirchenrepublik Deutschland induzierten grotesken Moralsumpf- soll eine

Webseite, die durch die Giordano-Bruno-Stiftung veröffentlicht wurde, Frauen in Not weiter eine informative Anlaufstelle bieten: http://abtreibung-info.de

Leider scheint man sich bei der Stiftung die paar Cent für ein SSL Zertifikat geschenkt zu haben, unter https://abtreibung-info.de/ bekomme ich leider immer nur eine Fehlermeldung. SSL wäre hier zwar in der Tat nicht von Nöten, da aber google und Konsorten inzwischen fürs Indexieren bessere Ratings und somit bessere Plätze bei der Anzeige in den Algorithmen hinterlegt haben, wenn SSL anliegt, irgendwie doch.
Da sollte man also nachbessern und sei es mit einem kostnix Zertifikat der Let’s encrypt Kampagne.

Bis dahin trifft es Frau erzählmirnix mit diesem Panel schon mal gut.

 

Ihnen Ihr Blödbabbler

 

 

 

6 Gedanken zu “http://www.abtreibung-info.de/

      1. Sie sehen aber auch die Perversion, falls sich eine Frau bei der Suche nach einem Arzt bei den Spinnern nach einem dort umsehen muss, oder? Der § ist eine Frechheit und spricht einer demokratischen und aufgeklärten Gesellschaft Hohn. Als wenn alle Frauen spontan do reagieren würden, wie Frau erzählmirnix das hier im Panel darstellt. Ich tippe da mal auf eine Gaußkurve, und über die freut sich der Planet und eventuell auch die Kriminalitätsrate.

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    1. Hallo Frau Araxe, da haben sie schlicht Recht. Dennoch fand ich die zusätzliche Online-Möglichkeit für Frauen wichtig genug um sie hier zu publizieren. Auch, wenn ich mit all dem Thema an sich eh‘ nix mehr am Hut haben tue am sein. 😉
      Und als Mann steht es mir ja nach Maßgabe mancher sowieso nicht zu was dazu zu sagen oder gar eine Meinung zu besitzen.
      Vielleicht wollte ich auch aus diesem Grund den Link an meine 12 Viewer weitergeben. 😀
      Hmm, wordpress essen Seele Beitrag auf.
      Danke für die Links, ich fand die Möglichkeit eine weitere Anlaufstation zu haben durchaus wichtig, deswegen der Beitrag.
      Ich denke, je mehr Links und mögliche Informationsmöglichkeit für Frauen in Not, desto besser – diese Variante hab‘ ich mir mal als Mann den das mit den Schwangerschaften eh‘ nix mehr angeht gegönnt. Der Planet liebt uns dafür, wenn es weniger Menschen gibt und die max 5% der Frauen die es so sehen, wie im Panel von Frau erzählmirnix machen den Kohl nicht zu fett.
      Andererseits mag ich fetten Kohl! Hm?

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  1. Als Mutter mit erlebter Schwangerschaft sehe ich inzwischen die Definition, wann Leben beginnt (nämlich weit vor der Geburt) sehr schwierig zu definieren. Meine Devise bei einer Schwangerschaft zuvor war immer ganz klar: wenn es nicht passt, dann nicht. Natürlich inklusive vorheriger Verhütung. (Thema Vergewaltigung mal komplett außen vor.)
    Inzwischen weiß ich gar nicht mehr so sicher, ob ich jetzt so einfach gegebenenfalls eine Abtreibung machen würde. Dennoch finde ich allgemein die Option zu haben mehr als richtig und wichtig.

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    1. Hallo Frau Araxe, das ist ja jeder Frau unbenommen ein Kind zu bekommen, aber wie sie richtig schreiben, es sollte eben auch die Option geben, wenn nicht.
      Allgemein wird ja nun auch nicht zum großen Zwangsabtreiben aller Föten geblasen, sobald man solchen Ärzten, die Abbrüche vornehmen, auch zugesteht, darüber auf ihren Webseiten Frauen in Notlage zu informieren.
      Die garstige Unterstellung die bei diesen Verbotsmenschen immer mitschwingt ist aber doch, die unmündigen Frauen nehmen das nicht Ernst, treiben mal eben zum Spaß ab oder -ganz schlimm- wir als deutsche Volksgenossen werden alle ausstörben, weil wir Gott damit verärgern. m(

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