Hau weg den Scheiss, reloaded!

Ich weiß, ich habe zu den autoritären Versuchen der Identitätsfixierten, Deutungshoheit zu erlangen, ja schon hin und wieder was geschrieben. Beispielsweise, als man meinte ein Gedicht von Eugen Gomringer an einer Fassade sei zu offending und somit der zarten Seele von sich dadurch unangenehm getriggerten PersonInnen nicht zuzumuten.

Nun gibt es aktuell gegen das Frankfurter Städel einen ähnlich sinnvollen Versuch sich dem Thema „Was-nicht-meiner-Interpretation- entspricht- ist-nicht-zu-ertragen-und-muss-weg!“ anzunehmen.
Dort hängt ein Bild, von einem Künstler -Georg Herold-, den ich nicht kenne, auch sein Bild war mir bis dato nicht bekannt. Aber, da es den Titel „Ziegelneger“ trägt und in den 80er gemalt wurde, muss es heute rassistisch sein, so sieht man das aktuell, mit der kleinen SJW Brille vor den Glubschis und der ganzen moralinsauren Welt von ahistorischer Wahrnehmung auf dem Buckel.
Da spielt es dann auch keine Rolle, dass das Bild offensichtlich die genau gegenteilige Intention hat – der schwarze Mann (oder stört es die Kritiker eher, dass es kein Transmensch ist?) wird von einem weißen Mob attackiert. Warum es nun rassistisch sein soll, diesen rassistischen Angriff darzustellen, entzieht sich meiner Auffassungsgabe – und ehrlicherweise habe ich auch keine Lust mir diese sektiererische Gedankenwelt zu eigen zu machen; nicht einmal beim hypothetischen Versuch sie doch irgendwie verständlich zu bekommen.

Es spielt in dieser Betrachtung selbstverständlich auch keine Rolle, dass der Maler durch sein Leben das Gegenteil eines Rassisten zu sein scheint, wenn sich der SJW Mob was eingebildet und zum Ziel erkoren hat, wird losgefeuert.
Diese Mobbingkultur, mit dem Brustton der überlegenen Moral und angeblich im Namen aller Verfolgten dieser Welt, solange die Gruppe nur klein genug scheint um weiter zu segregieren, ist tatsächlich inzwischen ein Problem für den gesellschaftlichen Diskurs geworden.

In etwas anderem Zusammenhang beschreibt Jonathan Pie die sich abzeichnendene ’neue’Gesellschaft, das woke utopia mit klaren Strichen und zeigt die Heuchelei auf.

Wer diese freidrehende, lautstarke und meinungsmächtige Gruppe unterschätzt, sowie deren Schaden für die demokratische Debattenkultur -auch jenseits ihres Habitats, universitärer Raum- kleinredet, wer die aggressiven totalitären Versuche von Denk- und Sprachverboten nicht konsequent ablehnt und bekämpft, sondern dies den rechten Gruppen überlässt, der, sollte sich nicht wundern, wenn die ach so geliebten Grundlagen von Demokratie immer weiter schwinden und diese eines Tages von Sprach -oder gleich richtigen Faschisten abgelöst werden.
Die Anlagen dazu sind auf beiden Seiten der Identitätssektierer vorhanden.

Ihnen Ihr Blödbabbler

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