Ben Bracken ‚Highland‘ (2017)

Heute gibts meine Einschätzung zum Lidl Single Malt, Ben Bracken ‚Highland‘, gekauft im Jahre 2017.

Wie seine Brüder im Geiste, Speyside und Islay ist der Ben Bracken ein altersloser Geselle, in blauer Papptube versteckt und mit 40% Alkohol und Färbemittelzugabe in Schottland abgefüllt.
Meine Buddel kostete 2017 17.99€, wie auch die beiden anderen aus der Trilogie, aktuell kostet der Highland im Shop wohl 14.99€, ob das nun ein kurzfristiges Angebot ist und/oder die dauerhafte preisliche Konsequenz zu dieser Abfüllung weiß ich augenblicklich nicht. Sobald ich das überblicke liefere ich die Info als Edit nach.
Alles was ich bereits zum Ben Bracken ‚Speyside'(2017) in Bezug auf Sinnhaftigkeit der Abfüllung bzw. Verpackungsgedöns etc. schrieb, tritt auch hier zu; wen das also interessiert einfach hier nachlesen.Ben Bracken Highland (2017) Flasche

Im Glas ist der Highlander ebenso wie auch sein Bruder aus der Speyside leicht und schwach in der Aromaausprägung, Euphemistiker nennen dies dann vermutlich ‚elegant‘.
Orangefarbene Frucht, Richtung Aprikose und Pfirsich, also eher frisches Aroma als dumpfe Matschfrucht wie Rosine oder ähnliches.
Ein unspektakuläre Nase, aber nicht unangenehm, ähnlich wie beim Speyside könnte das was werden…hofft man ein wenig um dann fast stante pede auf dem Boden der traurigen Realität anzukommen.

Beim Ersteindruck, als der Ben Bracken ‚Highland‘ im Mund aufschlägt, denkt man noch: das könnten glatt 2-3 Fässer werden, doch trotz 40% Alkohol ernüchtert man in dieser Hinsicht zügig.
Und im Hintergrund rotiert Ernst Bloch.
Wie auch der ‚Speyside‘ ist er (der Highland, nicht Ernst Bloch! :-D) leider von eher etwas wässriger Natur, zwar mit seidig-fettigem Beiwerk, süßlich einem Hauch Malz und deutlich warm und … er beginnt Ratzfatz das verdammte Bizzeln auf der Zunge. WTF!
Der macht mir im Mund so gar keinen Spaß, sprittig und bei Weitem zu jung im banalen Geschmack; leider haben auch die Fässer wohl nur Tannine abgegeben, der Mund wird trockener und der Geschmackseindruck bitter. Bah!

Im Abgang bleibt es warm und die Zunge wird aufgepelzt, die Bitterkeit überwiegt.

Hmpf.
Ok, hier bin ich versucht nach guter alter Connor MacLeod Manier zu sagen „Es kann nur einen geben!“, nicht jedoch ohne anzufügen: „Und dieser hier ist es definitiv nicht!“.
Aus meiner Sicht definitiv der schwächste der drei Einsteiger Single Malts; vielleicht deswegen die aktuelle Preisdifferenz zu den Brüdern?
Eventuell kann man da noch was retten, so man einen dicken Tropfen feinsten Sherry angießt?
Oder etwas vom Ben Bracken ‚Islay‘ damit verblendet? Einen Versuch ist es wert, denn schlimmer geht (fast) nimmer.
Nebenbei stelle ich fest, es rächt sich hier meine etwas grobe Einteilung mit den 6 Fässern, liegt doch dadurch der Speyside relativ dicht dran am Highland (beide 2 Fässer) lediglich über das PLV konnte ich leicht gegensteuern. Denn richtig „Widerlich“ ist der nun auch nicht, belanglos und unattraktiv ja, trinkbar auch, aber eben noch brauchbar, allerdings eher 2- Fass…
… falls ich in der 100er Skala bewerten würde, wäre der Speyside vermutlich ungefähr bei 74/75 gelanded, der Highland bei maximal 70, also knapp ein Rating dazwischen.

Die Whiskybase hat hier was zum Ben Bracken Highland (2017).

Wertung Single Malt
Ben Bracken Highland (2017)
Geschmack:
Preis-/Leistungsverhältnis:

Fazit: Der Ben Bracken Highland (2017) ist definitiv nicht mein Whisky; wie schon beim Ben Bracken Speyside fehlt mir dabei der Spaß oder der Geschmack der mich öfter zu dieser Flasche greifen lassen würde.
Lieblos käme mir in den Sinn. Naja, man soll ja das Beste aus allem machen, deswegen: Eventuell wird das meine neue Flasche für die Küchenzutaten; dann kann sie den bald leeren Bushmills Blend als Marinier-Destillat ablösen.
Wer sich noch an den Geschmack des alten Loch Lomond in der blauen Metalldose erinnert, der hier gefällt mir noch weniger; nur um das einzuordnen.

Ihnen Ihr Blödbabbler

Rating-Info
6 Perfekt – 5 Wunderbar – 4 Lecker – 3 Gut – 2 Brauchbar – 1 Widerlich – 0 Fußbad

3 Gedanken zu “Ben Bracken ‚Highland‘ (2017)

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